Wer nach Málaga kommt, wird bei seinem Besuch früher oder später auf die Alcazaba stossen. Dieser Festungspalast ist bereits von weitem gut zu erkennen. Er bildet zusammen mit dem befestigten Verbindungsweg “La Corracha” (der zur Stadtburg Gibralfaro führt) eine markante Silhouette.
Infos für den Besuch in der Alcazaba Málaga
Adresse
- Strasse: Calle Alcazabilla 2, 29015 Málaga
Die Alcazaba befindet sich gegenüber der beliebten Bodega El Pimpi und direkt hinter dem römischen Theater. Der Haupteingang für Besucher ist am unteren Ende der Strasse schräg gegenüber des Palacio de la Aduana.
Öffnungszeiten
Wie die meisten anderen Museen und Sehenswürdigkeiten in Andalusien hat auch die Alcazaba Málaga von der Saison abhängige Öffnungszeiten:
- Vom 1 April bis 31 Oktober: 09:00 bis 20:00 Uhr
- Vom 1 November bis 31 März: 09:00 bis 18:00 Uhr
Am 24, 25 und 31 Dezember sowie am 1 Januar bleibt die Festung geschlossen.
Preise
- Normalpreis: 2,20 €
- Reduzierter Preis:* 0,60 €
- Sammelpreis für Alcazaba und Gibralfaro zusammen: 3,55 €
Sonntags ab 14 Uhr ist der Eintritt frei.
Der reduzierte Preis gilt für Residenten Málagas, Kinder von 6 bis 16 Jahren, Schüler, Besitzer von Studentenausweisen, Pensionisten und Grossfamilien.
Kontakt
- Telefon: 952 227 230
- E-Mail: sescalona@malaga.eu
- Web: www.malaga.eu (Spanisch)
Führungen
Über das Tourismusamt Málaga können Führungen in verschiedenen Sprachen gebucht werden.
Eine ganz besondere Attraktion ist ein nächtlicher Besuch in der Alcazaba. Leider werden diese “visitas nocturnas” nur sehr selten angeboten. Genauere Infos über zukünftige Nachtführungen gibt es entweder auf der Seite des Tourismusamts von Málaga oder auf der Webseite der Junta de Andalucía.
Anfahrt mit dem PKW
Die Alcazaba befindet sich inmitten der Altstadt Málagas. Weite Teile der Altstadt sind Fussgängerzone. Selbst Leute die sich hier auskennen, finden oft nur mit Glück einen Parkplatz auf den wenigen angrenzenden Parkmöglichkeiten.
Angrenzend bedeutet in diesem Zusammenhang oft in einem Umkreis von vielen hundert Metern oder gar einigen Kilometern. Und selbst hier gilt es noch zu unterscheiden zwischen offiziellen Parkplätzen und Parkplätzen für Residenten (Letztere verfügen über eine Sondergenehmigung für das Parken auf grün gekennzeichneten Parkplätzen in der Altstadt.)
Wer seine Zeit nicht mit Parkplatzsuche verbringen möchte, sollte deshalb lieber gleich in eins der folgenden Parkhäuser fahren:
- Parkhaus: Plza. de la ALCAZABA, s/n. 29012
- Parkhaus: C/ TEJON Y RODRIGUEZ, 5. 29008
- Parkhaus: Plza. de la MARINA, s/n. 29001 Málaga
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Málaga verfügt über eine sehr gute Infrastruktur. Stadtbusse fahren alle paar Minuten und in alle Himmelsrichtungen. Ein Ticket für den Stadtbus kostet derzeit 1,30 €. Wer aus Richtung Torremolinos nach Málaga kommt, kann die Stadtbahn C1 nehmen. Diese Bahn ist sehr zuverlässig, sauber und auch günstig. Um ins Zentrum von Málaga zu gelangen, steigt man in der Station “Málaga Centro” (letzte Haltestelle) aus der Bahn.
Bau und Geschichte der Stadtfestung
Die Mitte des 11 Jahrhunderts entstandene Alcazaba ist nicht die erste von Mauren errichtete Burg in Málaga. Bereits im 8 Jahrhundert wurden von den arabischen Herrschern Befestigungsanlagen auf dem strategischen Monte Gibralfaro gebaut, auf dem bereits die Phönizier vor knapp 3000 Jahren eine Leuchtturmanlage errichteten.
Um sich die Stadt um 1000 n. C. noch etwas besser vorstellen zu können, sollte man auch die Stadtmauer in Betracht ziehen, die sich von der Alcazaba über die Plaza de la Merced, hinunter nach Calle Alamos und Carretería und schliesslich entlang des heutigen Hauptmarkt Atarazanas über die Puerta del Mar zog, um sich am heutigen Palacio de la Aduana wieder mit der Alcazaba zu verbinden.
Ein übrig gebliebenes und restauriertes Stück Stadtmauer kann man auf der Strasse Carretería (etwa auf halber Höhe) bewundern.
Die Festung Málaga
Die Stadtmauer hatte 5 Tore. Sie war in etwa so hoch wie die Häuser der Calle Larios. Ein Tor befand sich am Eingang der Calle Granada gegenüber der Plaza de la Merced und ein anderes dort, wo sich heute die Puerta del Mar befindet (neben dem Hauptmarkt Atarazanas).
Der Festungspalast Alcazaba war also nur die Krönung einer massiven Festungsanlage, die die Stadt umgab. Die Festung Málaga war so widerstandsfähig, dass die katholischen Könige Fernando und Isabel ganze 3 Monate brauchten, um im Zuge der Reconquista 1487 die Stadt über das ehemalige Stadttor am Eingang der heutigen Calle Granada einnehmen zu können. Noch 3 Tage länger brauchten sie, um schliesslich auch die Burg Gibralfaro zu erobern.
Nach ihrem Bau zählte die Alcazaba 110 Türme, von denen der “Torre del Homenaje” einer der bedeutendsten war. Zu den hervorstechendsten Charakteristiken dieser Stadtburg zählen die 3 konzentrischen Mauern, die den Stadtpalast umgeben und die ihm aufgrund der maximalen Sicherheit genau wie andere muselmanische Bauten in Andalusien schliesslich seine militärische Struktur verleihen.
Erbauer und Bewohner der Stadtfestung
Erbauer der Alcazaba war Mitte des 11 Jahrhunderts Maurensultan Badis. Später setzte er seinen Enkel Tamīm ibn Buluggīn als Gouverneur von Málaga ein. Im Jahr 1092 wurde die Burg von den Almoraviden (Berberdynastie) erobert und im Jahr 1146 übernahmen die Almohaden (muslimische Berber) die Kontrolle. Später fiel die Burg in den Besitz der in Granada residierenden Nasriden. 1487 wurde sie im Zuge der Reconquista von den Katholiken erobert. Im frühen 19. Jahrhundert während der Belagerung durch Truppen Napoleons wurde die Festung teilweise zerstört.
Heute befindet sie sich in einem sehr respektablen Zustand und lädt den interessierten Besucher ein auf eine Reise in die bewegte Vergangenheit dieses historischen Bauwerks.