⇒ Wandern in Andalusien / Wanderführer Andalusien
Der Wanderweg auf den Gipfel Lucero nahe Málaga gehört zu den schönsten Wanderrouten Andalusiens. Details über meine persönlichen Erfahrungen während meiner Wanderung auf den Gipfel Lucero erfährst du in diesem Artikel.
- Ausgangspunkt: Área Recreativa – Fábrica de la Luz im Ort Canillas de Albaida (nahe Cómpeta)
- Kilometer (Auf- und Abstieg): Ca. 18km
- Zu erwandernder Höhenunterschied: Etwa 1000m
- Dauer (Auf- und Abstieg): 6 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
Meine Route auf den Gipfel Lucero (Pico Lucero – Raspón de los Moriscos) 1774m
Samstag Morgen 7 Uhr fuhr ich von Málaga Richtung Nerja. Nach einem Zwischenstop in Caleta de Vélez für einen Café con Leche, verliess ich die Nationalstrasse kurz hinter Vélez Málaga. Ich nahm die Ausfahrt Algarrobo, km 277. Von Algarrobo über Sayalonga und Cómpeta fuhr ich die kurvenreiche MA-103 15km bis in das kleine Bergdorf Canillas de Albaida. Gleich am Dorfeingang bog ich nach der „Ermita de Santa Ana“ (kleine Kapelle Santa Ana) rechts ab, Richtung Área Recreativa – Fábrica de la Luz.
Die Área Recreativa – Fábrica de la Luz ist ein Erholungs- und Freizeitgelände am Rande des Naturparks Parque Natural de Sierra Tejeda, Almijara y Alhama in Málaga. Das Freizeitgelände befindet sich neben einem kleinen Bach. Es verfügt über ein Gebäude, zahlreiche Picknicktische, eine Quelle und Barbecue-Plätze und ist daher ein beliebtes Ausflugsziel.
Hier beginnt meine Wanderung auf den Gipfel Lucero
Neben der Ruine der Fábrica de la Luz stand ein Caravan. Es war 9 Uhr und die Insassen schliefen wohl noch. Bei Temperaturen um die 2º Celsius war ich allein an diesem Wintermorgen am Ausgangspunkt. Ich lief hinter das Gebäude und überquerte den kleinen Bach. Durch Büsche und Pflanzen folge ich dem Wasserlauf nach oben. Ich kreuze noch zweimal den Bachlauf. Ab und zu halte ich an und geniesse die Ruhe und die klare kalte Luft am Wasser.
Nach einigen hundert Metern verlasse ich den Bachlauf und folge einem seichten Pfad. Der Wanderweg ist mit weissen Pfeilen auf Holzpflöcken markiert. Durch vorangegangenen Regen ist alles grün. Ich komme an einigen Fincas vorbei. Von manchen stehen nur noch Ruinen. Andere sind bewohnt und von Hunden bewacht. Wo der Wanderweg nah an privaten Fincas vorbeiläuft, ist er besonders gekennzeichnet mit Hinweisschildern, die das Betreten der Privatgrundstücke untersagen.
Nach etwa einer Stunde kreuze ich die Schotterpiste des Puerto Blanquillo. Die Schottenpiste führt zum verlassenen Marmorsteinbruch. Ich überquere sie nur und folge dem mit einem Holzpflock indiziertem Wanderweg auf den Pico del Lucero. Nach dem Verlassen der Schotterpiste gewinnt der Pfad deutlich an Steigung. Pinien, Kiefern, Wacholdersträucher und Rosmarin wachsen auf dem steinigen Boden. Am Puerto de Cómpeta komme ich am verlassenen Marmorsteinbruch vorbei. Obwohl die Sonne scheint, ist es kühl. Ich befinde mich auf 1400m. Bei meiner letzten Wanderung auf den Pico del Lucero machte ich einen Abstecher in den Steinbruch. Diesmal liess ich ihn rechts liegen.
Vorbei an einem Wasserbassin, welches für die Löschung eventueller Waldbrände bereitsteht, laufe ich am Marmorsteinbruch entlang. Nach 800m treffe ich unterhalb des Steinbruchs auf ein Informationsschild, welches die letzte Etappe des Aufstiegs zum Pico del Lucero ankündigt. Die verbleibende Route bis auf den Gipfel ist hier mit 2h angegeben. Obwohl ich an diesem Tag nicht sonderlich schnell lief, brauchte ich nur die Hälfte der Zeit. Ist man halbwegs in Form, lässt sich der letzte Abschnitt der Strecke in einer Stunde locker bewältigen.
Über Felsen und an Pinien vorbei geht es seicht nach oben. Es ist das letzte Warmlaufen vor dem alpinen Endspurt auf den Gipfel.
Da ich früh startete, traf ich die ganze Strecke Richtung Gipfel Lucero nur auf wenige Wanderer.
Endspurt auf den Gipfel Lucero
Nachdem ich den schützenden Wald verlassen hatte, wurde es sehr windig. Jetzt war ich froh, dass ich das Kapuzensweatshirt unter die Jacke gezogen hatte, denn es war nicht nur windig, sondern auch kalt.
Da ich schon einmal hier oben war, wusste ich, dass das letzte Stück bis auf den Gipfel schwieriger und länger anmutet, als es in Wirklichkeit ist.
Obwohl Andalusien für seine milden Temperaturen bekannt ist, sinkt die Temperatur im Gebirge im Winter unter 0º Celsius. Die Gipfel der Sierra de las Nieves sind oft den ganzen Winter über mit Schnee bedeckt. Die Sierra Nevada in Granada ist mit über 2500m ein beliebtes Skiparadies. Auf dem 1774m hohen Pico del Lucero kann es im Winter empfindlich kalt werden. Solltest du im Winter auf den Pico del Lucero steigen, dann lass dich nicht durch die milden Temperaturen im Tal täuschen und pack genügend Sachen ein.
Die letzte alpine Etappe ist zwar die anstrengendste, aber gleichzeitig auch die schönste. Da ich grossen Durst hatte und auf dem Gipfel endlich etwas Wasser trinken wollte, bewältigte ich diesen letzten Abschnitt sehr zügig. Als ich die einsame, verbleibende Mauer der verfallenen Polizeistation vor mir sah, wusste ich, dass ich am Ziel war. Zu Zeiten Francos überwachte die Guardia Civil von hier aus die Berge. Heute dienen die Reste der Ruine den Wanderern als Windschutz.
Ich machte es mir vor der schützenden Mauer bequem, ass mein Bocadillo und genehmigte mir einen grossen Schluck Wasser. Als ich mich fertig für den Abstieg machte, erreichten zwei Wanderer, die von Játar aus aufgestiegen waren, den Gipfel. Wir hatten wirklich Glück. Das Wetter und die Sicht waren sehr gut. Der Wind hatte nachgelassen und im Schutz der Mauer, in der Sonne, liess es sich gut aushalten hier oben.
Wir tauschten uns kurz aus und ausgeruht und gestärkt begab ich mich auf den Rückweg. Beim Abstieg begegnete ich etwa 20 Gipfelstürmern, die auf dem Weg nach oben waren. Ich war froh, dass ich zeitig aufgebrochen war und freute mich auf meinen einsamen Weg ins Tal.
Der Gipfel Lucero ist einer meiner Favoriten in Andalusien. Vielleicht konnte ich dich für einen Besuch begeistern.
Für geführte Touren auf den Pico del Lucero schreibe einfach an info@malagaguide.net (mind. 2 Personen)
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