⇒ Wandern in Andalusien / Wanderführer Andalusien
- Eine Flusswanderung im Río Cebollón (Fluss Cebollón) in der Provinz Granada ist ein einzigartiges Naturerlebnis. Im Gegensatz zu stark frequentierten Flüssen wie dem Río Chillar in Nerja geht es hier selbst an Wochenenden im August eher ruhig zu.
Einige Daten:
- Länge: Etwa 12 km hin und zurück.
- Rundwanderweg? Ja – Um auf dem Rückweg schneller voranzukommen, kann man ab etwa der Mitte (hier befindet sich eine große verlassene Ziegenscheune) auf einem breiten Weg auf der rechten Seite des Flusses zurückwandern.
- Dauer: Etwa 6 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
Anfahrt zum Río Cebollón
Der Río Cebollón befindet sich in der Provinz Granada. Der Ausgangspunkt der Wanderroute ist eine ehemalige Harzfabrik „La Resinera“ gleich hinter dem kleinen Örtchen Arenas del Rey. Ab Málaga beträgt die Strecke bis hierher ca. 90 km.
Am besten fährt man bis zum Stausee LaViñuela in Vélez Málaga und ab hier die Bergstrasse hinauf Richtung Alhama de Granada. Man kommt am Stausee Embalse los Bermejales vorbei, wo sich eine Wasservogel-Beobachtungswarte befindet. Direkt vor dem Stausee befindet sich ein Hotel, in dessen schattiger Terrassenbar man sich ein letztes Mal stärken kann. Ab hier sind es dann nur noch wenige Kilometer bis zum Ausgangspunkt der Route: La Resinera – Die Harzfabrik.
Die Wanderroute der Flusswanderung
Wir stiegen auf unserer Wanderung im Río Cebollón direkt nach der Harzfabrik La Resinera in den Fluss, wo uns das kalte Wasser bis zu den Schultern reichte. Es war ein warmer Septembertag und wir genossen die Abkühlung. Allerdings mussten wir schon nach wenigen Metern wieder umkehren, weil es im dicht verwachsenen Flussbett nicht weiterging.
So folgten wir dem Weg hinauf bis zum offiziellen Routenbeginn. Dazu geht man erst ein Stück auf der linken Seite des Flusses entlang und dann an einer Gabelung links den Berg hinauf (auch wenn es erstmal unlogisch erscheint, weil der Fluss ja unten weiter verläuft). Nach etwa einem Kilometer stösst man auf einer Überfahrt wieder auf den Fluss. Hier beginnt die Wanderroute.
Der erste Teil führt durch ein schmales und teils verwachsenes Flussbett. Das Wasser reicht hier bis über die Knöchel und an einigen Mulden auch bis an die Knie. Etwas weiter oben läuft man dann durch dichte Vegetation und bewaldete Gegend.
Tipp:
Am sichersten ist man unterwegs, wenn man die GPS-Daten und den Wegverlauf aufs Handy lädt. Gerade am Anfang der Route ist das nützlich, um den Einstieg zu finden. Einmal im Flussbett erklärt sich der Verlauf von selbst. Einfach dem Wasserverlauf folgen.
Vegetation und Highlights der Route
An einigen Stellen sind Schilder mit dem Hinweis „Fischfanggebiet“ aufgestellt. Früher soll es hier viele grosse Forellen gegeben haben. Während unserer Wanderung trafen wir nur auf ein paar kleinere Exemplare. Ausserdem sieht man an manchen Stellen Frösche und am trockenen Flussufer allerlei Eidechsen.
Die Landschaft mit den hohen Felsen und der dichten grünen Vegetation ist atemberaubend. Etwas weiter oben fühlten wir uns, als wären wir in der Wildnis Kanadas unterwegs und nicht in Andalusien. Die Felsen und Schluchten ragen hunderte Meter hinauf. Es gibt auch einige Höhlen in den Felsen. Das Flussbett ist weiter oben teils sehr breit und mit Geröll übersät, wie man es eben aus kanadischen Abenteuerfilmen kennt.
Ein ganz besonderes Highlight ist ein Wasserfall, auf den man im zweiten Drittel der Route stösst. Direkt unterhalb des Wasserfalls befindet sich ein Becken, das zum Baden einlädt. Auf unserer Wanderung trafen wir dort auf einige Badegäste. Ansonsten waren wir den grössten Teil der Route allein unterwegs. Und das an einem Sonntag Nachmittag.
Ausrüstung
Was sollte man dabei haben? Welche Schuhe sind die besten?
An den tiefsten Stellen reichte uns das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Aber nur weil wir es so wollten und uns hinter natürlichen Dämmen, die durch Treibgut gebildet sind, absichtlich hineinwarfen. Ansonsten reicht das Wasser bis max. an die Hüfte und auf den meisten Streckenabschnitten bis gerade mal kurz über die Knöchel oder unter die Knie.
Mit ein paar alten Turnschuhen ist man bestens beraten. Im Río Cebollón sind die Steine im Gegensatz zu anderen Flussbetten nicht rutschig und man hat sehr guten Halt. Da manche Abschnitte über freie Fläche führen, sollte man ein Basecap oder einen Sonnenhut mitnehmen und auch reichlich Sonnencreme.
Und natürlich ausreichend Wasser (ich hatte 2 x 1,5l dabei) und Wegverpflegung.
Weitere Infos zur Ausrüstung in der Ferien Checkliste oder der Packliste für den Spanienurlaub.
Weitere Eindrücke des Río Cebollón