Ein kurzweiliger Ausflug in die Geschichte der Stadt Málaga. Die Geschichte der ersten Siedler in der heutigen Provinz Málaga begann wohl schon in prähistorischer Zeit. Hierauf weisen die Dolmenes in Antequera hin.
Die neuere Geschichte der Stadt Málaga begann dann vor ca. 3000 Jahren, als das Seefahrervolk der Phönizier den natürlichen Hafen vor Málaga nutzte und hier seine Schiffe festmachte…
Die Geschichte von Málaga im Zeitraffer
Die Geschichte von Málaga ist die Geschichte einer der ältesten Städte Europas, gelegen an der milden südspanischen Mittelmeerküste. Die Phönizier von Tyre gründeten die Stadt bereits 1000 vor Christus und gaben ihr den Namen Malaka. Der Name rührt wahrscheinlich von dem phönizischen Wort für Salz, da die Phönizier nahe des Hafens Fische gesalzen und verkauft haben.
Málaga war lange Zeit unter der Herrschaft Karthagos. Nach dem zweiten Punischen Krieg kam Málaga in den römischen Machtbereich. Über die Lex Flavia Malacitana verlieh Rom an Málaga alle Rechte und Pflichten einer römischen Kolonie. Die Römer blieben etwa 8 Jahrhunderte hier.
Zur Völkerwanderungszeit zwischen dem 4 und 6 Jahrhundert kamen einige germanische Stämme wie die Vandalen und Alanen durch die heutige Provinz Málaga. Um 571 wurde die Stadt schließlich von dem westgotischen König Leovigild besetzt.
Nach 711 wurde die Stadt im Rahmen des maurischen Eroberungszugs durch El Ándalus (dem heutigen Andalusien) eingenommen. Die Mauren blieben 8 Jahrhunderte hier und hinterliessen tiefe Spuren in der Architektur, Gesellschaft und Sprache.
1487 wurde die Stadt im Zuge der Reconquista durch die katholischen Könige Isabel und Fernando eingenommen. Das Heer der katholischen Könige lagerte 3 Monate dort wo sich heute das Santuario de la Victoria befindet, bevor sie die Stadt endgültig erobern konnten. Für die Eroberung der Burg Gibralfaro brauchten sie nochmal 3 Tage, da diese aufgrund ihrer Lage sehr resistenzfähig war. Aus Respekt vor dieser Wehrhaftigkeit liessen die katholischen Könige die Burg im Stadtwappen abbilden.
Im spanischen Bürgerkrieg 1936 war Málaga Frontstadt zwischen den republikanischen Einheiten und den militärischen Truppen Francos. Bei der Schlacht von Málaga 1937 kamen über 10.000 Menschen ums Leben.
Málaga Geschichte in prähistorischer Zeit
Das Gebiet der heutigen Provinz Málaga war bereits in prähistorischer Zeit besiedelt, wie die Dolmenes in Antequera (datiert auf etwa 6000 v.C.) und die Höhlenmalereien der Höhle Cueva de la Pileta in Benaocán, nahe Ronda und der Ruta de los Pueblos Blancos belegen. Solche Höhlenmalereien wurden auch in der Höhle Cueva del Tesoro in Rincón de la Victoria nahe Málaga entdeckt. In Nerja fand man alte Keramiken. In den Höhlen von Nerja wurden Malereien entdeckt, die mit über 42.000 Jahren zu den ältesten der Menschheitsgeschichte zählen könnten.
Das phönizische Malaka
Das Siedlungsgebiet der Phönizier in Málaga befand sich am Fuss des Bergs Gibralfaro mit Blick in Richtung Meer. Hier stand ein phönizischer Leuchtturm (Faro), von dem sich der heutige Name des Berges ableitet. Die erste koloniale Niederlassung der Phönizier wurde im 9 Jh. v. Chr. im Gebiet der Mündung des Guadalhorce-Flusses errichtet in einer Enklave namens Cerro del Villar. Ab hier wurde mit den umliegenden Ortschaften, vor allem mit den Küstenorten, reger Handel betrieben, wie zum Beispiel mit San Pablo nahe der Mündung des Guadalmedina-Flusses.
Allmählich verlagerten sich die Handelsaktivitäten immer mehr in diese Region. Mlk oder Malaka, kommerzielle Kolonie der Phönizier von Tyro, war seit dem 8 Jh. v. Chr. ein dynamisches Handelszentrum. Als Seefahrervolk erkannten die Phönizier sofort die ideale Lage des heutigen Málaga. Im natürlichen Hafen vor dem Monte Gibralfaro ankerten sie ihre Schiffe und am Berg Gibralfaro bauten sie die reichlich vorkommenden Bodenschätze Silber und Kupfer ab. Diese Periode dauerte laut von 770 bis 55o v. Chr.
Besonders spezialisierten sich die phönizischen Siedler auf das Haltbarmachen von Fisch durch salzen (salazón) und die Purpurgewinnung (aus Schnecken, welche purpurnen Farbstoff abgaben). Sie prägten sogar ihre eigenen Münzen.
Mainake Griega (griechische Kolonie in Málaga)
Das Gebiet des heutigen Málaga nahe des Cerro del Villar war möglicherweise im 9 Jahrhundert v. Chr. die griechische Kolonie Mainake (griechisch Μαινάκη ) für mindestens zwei Jahrhunderte. Es gibt zahlreiche Dokumente, die seine Existenz und intensive kommerzielle Tätigkeit erwähnen.
Málaga unter punischem Einfluss
In der Geschichte der zweiten Hälfte des sechsten Jahrhunderts v. Chr. beginnt der Übergang zwischen den phönizischen und punischen Zeiten in Málaga.
Nebukadnezar II eroberte die phönizischen Gebiete mit dem Ziel der Aneignung des fruchtbaren tyrischen Handels im Mittelmeer. Malaga wird um 573 v. Chr. karthagische Kolonie.
Nach den punischen Kriegen um 218 v. Chr. eroberten die Römer die Stadt wie die anderen Regionen, welche unter der Kontrolle von Karthago standen.
Das römische Malaca
Malaka trat der römischen Republik als Teil von Hispanien Ulterior bei. Die Romanisierung ging langsam voran, wie in den Inschriften im phönizischen Alphabet im ersten Jahrhundert entdeckt wurde. Unter dem römischen Kaiser Flavio wurde der Hafen ausgebaut und das römische Theater errichtet.
In der Römerzeit entwickelte sich Malaca in vielen Aspekten. Die Stadt bekam als konföderierter Teil Roms alle Rechte und Pflichten in Form der Lex Flavia Malacitana (eine in Stein gehauene Gesetzestafel). Aus dieser Zeit existieren noch zahlreiche Skulpturen im archäologischen Museum von Málaga.
Wirtschaftlich entwickelte sich die Stadt in der Landwirtschaft, im Fischfang an den Gewässern vor der Küste und im Handwerk. Unter den Produkten, die Berühmtheit erlangten, sticht vor allem das Garum Malacitano hervor (gegorene Fischsosse).
Im Jahre 325 war Malaca als einer der wenigen römischen Enklaven innerhalb Hispanias diejenige, in welcher stark christliche Prinzipien verwurzelt waren.
Der erste Bischof der Stadt war San Patricio des Konzils von Elvira um 290.
Germanische Invasion
Die römische Dekadenz machte den Weg frei für die germanischen Stämme, welche um 411 über die südspanischen Küsten kamen. Nach der Teilung und dem Zerfall des römischen Reiches gewannen im Zuge der grossen Völkerwanderung Germanen wie die Vandalen und die Westgoten die Oberhand.
Das byzantinische Malaca
Mit der Absicht, das Römische Reich neu zu errichten, wurde die Stadt um 552 vom byzantinischen Kaiser Justinian I. erobert. Im Jahre 615 wurde sie vom Westgotenkönig Sisebuto zurückerobert und geplündert.
Málaqa in Al Ándalus
Im frühen achtzehnten Jahrhundert begann der Zusammenbruch der gotischen Monarchie und in der Mitte dieses Jahrhunderts, das Eindringen des Islam auf der Iberischen Halbinsel von den Ufern Nordafrikas. In diesem Zuge beginnt in der Provinz Málaga die Ansiedlung von Arabern und Berbern.
Nach der arabischen Eroberung war die Stadt Teil der muslimischen Region von Al-Ándalus, bekannt als Mālaqa (مالقة).
Unter Bobastro Abd-al-Rahman III wird das islamische System vollständig auf dem Land von Mālaqa auferlegt und eine Phase des Friedens auf der Grundlage der Entwicklung der Städte und der Verbreitung von Gehöften in ländlichen Gebieten beginnt. Es ist eine Zeit der neuen Blüte des Handwerks und des Handels sowie der intensiven Landwirtschaft, welche auf moderner Bewässerung basiert.
Um die Stadt wurde eine haushohe Mauer errichtet, welche 5 Tore besass. Das Haupteingangstor befand sich dort, wo heute der Ausgang der Calle Granada hin zur Plaza de la Merced ist. An den Ufern des Flusses Guadalmedina befanden sich Obstgärten. Es gab ein jüdisches Viertel, welches sich dort befand, wo heute das Picasso Museum von Málaga ist. Zu Zeiten der Mauren lebten etwa 20.000 Einwohner in der Stadt. Es wurde im 11 Jahrhundert die Alcazaba und 200 Jahre später die Burg Gibralfaro erbaut.
Conquista und Inkorporation in die Krone von Kastilien
Am 13 August 1487 fiel das muselmanische Málaqa gegen die Truppen der katholischen Könige Isabel und Fernando. Diese Eroberung hatte entscheidende Auswirkungen auf das restliche arabische Al Ándalus, da Málaga als Hafenstadt von grosser Bedeutung war. 1492 fiel auch die letze arabische Bastion: Die Alhambra in Granada.