Die Plaza de la Merced ist ein belebter und beliebter Platz nahe des Altstadtkerns von Málaga. Genau genommen befindet sich die Plaza jedoch ausserhalb der ehemaligen Stadtmauern.
Aufgrund eines Obelisken in der Mitte ist dieser Platz sehr gut zu erkennen. Was es mit dem Obelisken auf sich hat und was es sonst noch rund um die Plaza de la Merced zu entdecken gibt erfährst du in diesem Artikel.
Sehenswürdigkeiten rund um die Plaza de la Merced
Jeder der Málaga besucht, wird sicherlich mindestens einmal auf die Plaza de la Merced gelangen. Obwohl die Plaza umgangssprachlich zur Altstadt gezählt wird, liegt sie genau genommen ausserhalb des Altstadtkerns.
Denn dort wo man von der Plaza de la Merced auf die Calle Granada gelangt, welche sich als eine der am stärksten frequentierten Fussgängerstrassen quer durch die Altstadt schlängelt, dort befand sich zur Maurenzeit eine der 5 Stadttore der maurischen Stadtmauer. Genau durch dieses Stadttor wurde Málaga auch am 13. August 1487 vom Heer der katholischen Könige Fernando und Isabel eingenommen.
Das Geburtshaus von Pablo Picasso auf der Plaza de la Merced
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf und rund um die Plaza de la Merced gehören das Geburtshaus des weltberühmten Künstlers und Malagueños Pablo Picasso, sowie ein Obelisk in der Mitte des Platzes, welcher im Jahre 1842 zu Ehren des liberalen Generals Torrijos errichtet wurde.
Das Geburtshaus von Picasso befindet an der nördlichen Ecke des Platzes schräg gegenüber des Gastronomiemarktes. Man kann es leicht ausfindig machen, da an der Ecke des Platzes, dort wo sich auch das Geburtshaus befindet, ein Statue von Picasso aus Bronze steht.
Die Picasso-Statue sitzt auf einer Bank und lockt täglich zahlreiche Besucher an, die sich hier neben dem Künstler fotografieren lassen.
Der Obelisk zu Ehren des General Torrijos
Auf der Mitte des Platzes steht ein Obelisk, unter dem sich eine Krypta befindet. In dieser Krypta werden die Reste des liberalen Generals José María de Torrijos y Uriarte sowie die Reste von 47 seiner Kameraden aufbewahrt.
Das Denkmal zählt zu den wichtigsten Monumenten Malagas aus dem 19. Jahrhundert.
General Torrijos kämpfte gegen den absolutistischen König Ferdinand VII und setzte sich für die Wiedereinführung der freiheitlichen Verfassung von 1812 ein.
Durch einen Verrat wurde er sowie 48 seiner Mitstreiter vor ein Tribunal gestellt und kurz darauf am Stadtstrand hingerichtet. General Torrijos sowie 47 seiner Kameraden sind unter dem Obelisken begraben.
Ein Irländer, Robert Boyd, der sich ebenfalls unter den Anhängern Torrijos befand, wurde nicht in der Krypta der Plaza de la Merced sondern auf dem englischen Friedhof begraben.
Der Irländer Robert Boyd war gleichzeitig der erste Ausländer, welcher auf dem englischen Friedhof seine letzte Ruhe fand. Torrijos und seine Gefährten wurden 1831 hingerichtet. Und 1831 wurde auch der englische Friedhof eingeweiht.
Da bis zu jenem Zeitpunkt nichtspanische Nichtkatholiken nicht mit Spaniern gemeinsam begraben werden durften, wurden sie und mussten sie am Stadtstrand bis zur Hüfte eingegraben und dann den Wellen und den Hunden überlassen werden.
Der englische Friedhof ist einem englischem Botschafter zu verdanken, der sich dafür einsetzte, dass dieser Friedhof zustande kam, um letztendlich der Barbarei am Stadtstrand ein Ende zu machen. Wenn du diese Geschichte nicht glaubst, kannst du sie sogar auf der offiziellen Seite des englischen Friedhofs von Málaga nachlesen.
Der absolutistische König Ferdinand VII verstarb nur 2 Jahre nach der Hinrichtung des General Torrijos im Jahre 1833. Der Obelisk zu Ehren des Generals sowie seiner Gefährten wurde dann im Jahre 1843 errichtet.
Zur Geschichte des Platzes
Von manchen Seiten wird vermutet, dass sich unter der Plaza de la Merced Reste aus römischer Zeit befinden sollen. Beweise hierfür existieren jedoch nicht. Als die Christen im Jahre 1487 die Stadt von dieser Seite her einnahmen, befand sich an der Stelle der heutigen Plaza de la Merced nur ein der Stadt vorgesetzter Platz ohne weitere Bedeutung. Nach der Machtübernahme der Christen wurde aus diesem Platz dann ein der Altstadt vorgesetzter Marktplatz.
Später wurde in der Mitte des Platzes ein Brunnen errichtet, welcher 1843 zugunsten des Obelisken zu Ehren des liberalen General Torrijos wich. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich die Plaza de la Merced mehrmals.
Von 1507 bis 1931 stand schräg gegenüber des Geburtshauses von Picasso eine Kirche „Iglesia y Convento de Nuestra Señora de la Merced“, die 1931 niederbrannte. Grössere Reformationen des Platzes fanden in den Jahren 1857 und 1988 statt. Die letzte grosse Umstrukturierung wurde 2011 durchgeführt. Seitdem ist der obere Teil des Platzes (dort wo sich die Terrassenbars befinden) Fussgängerzone.
Weitere Tipps für Unternehmungen rund um die Plaza
Rund um die Plaza de la Merced befinden sich zahlreiche Terrassenbars die zum Verweilen bei einem Bier und Tapas oder zu einem Café con leche einladen. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann ab hier die Calle Victoria hinauf laufen und weitere Geschäfte und Bars abklappern.
Am oberen Ende der Calle Victoria befindet sich die Plaza de Monos und ab hier führt die Strasse Compás de la Victoria weiter hinauf bis zur Kirche der Schutzpatronin der Stadt, zum Santuario de la Victoria. Genau an dieser Stelle lagerte im Jahre 1487 über 3 Monate das christliche Heer, bevor es die dicken Stadtmauern der bis dahin maurischen Stadt Málaga einnehmen konnte.
Nur unweit der Plaza de la Merced befindet sich das Theater Cervantes sowie der Gastronomiemarkt. Wer sich die Beine etwas vertreten will, kann ab der Plaza hinauf zum Aussichtspunkt unterhalb der Burg Gibralfaro laufen. Bei normalem Schritttempo erreicht man den Mirador de Gibralfaro (Aussichtspunkt Gibralfaro) ab der Plaza de la Merced in ca. 15 bis 20 Minuten.